An evening that combines a classical concert situation with contemporary dance.
Piazzollas „Tango Nuevo “entführt die Zuhörer in die „Halb- und Zwischenwelten“ von Argentinien. Die beiden Pianisten Johannes und Eduard Kutrowatz haben diese Klangreise mit Liebe zum Detail angetreten und Cornelia Voglmayr dabei an ihre Seite gebeten, die die musikalische Größe des Duos kongenial durch zeitgenössischen Tanz erweitert. Voglmayr visualisiert und inszeniert die von Johannes und Eduard Kutrowatz interpretierten Melodien mit ihrer einzigartigen Bewegungssprache losgelöst von etablierten Zugängen. Das so geschaffene Spannungsfeld zwischen konventionellem Konzerterlebnis und zeitgenössischem Tanz wird durch den Einsatz von Licht und multimedialen Akzenten unterstützt und schafft mit der Verbindung dieser Elemente einen zeitgemäßen Blickwinkel auf den Tango. History of Tango: … Ein Eintauchen in verrauchte Bars, sexuelle Anspielungen und die Atmosphäre von Buenos Aires nach Mitternacht …
Piano: Eduard & Johannes Kutrowatz
Performance, concept and choreography: Cornelia Voglmayr
Production assistant: Masako Matsushita
Costume: Evelyn Grill
Video: OHIL Multimedia / Philipp Hezoucky
Lighting designer: Christoph Prieler
Footage: Emanuel Andel & Christian Schratt
Die Premiere dieser Zusammenarbeit fand am 29.Jänner.2015 im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt statt.
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History of Tango is a staged concert in which Cornelia Voglmayr together with the PianoDuo Kutrowatz offers a new way of experiencing a classical concert situation with pieces by Astor Piazzolla. Not only through movement she tries to take the audience on a journey but also through visual crossovers of abstract storytelling. History of Tango allows an immersion into a world of smokey bars, carpets filled with inspiration and poetry, sexual innuendos and the atmosphere of Buenos Aires after midnight. Through the invitation to enter atmospheres in which the pieces were originally created, it allows an individual experience of Piazzollas music guided by immerging images.
Die choreographische Sprache sowie die weiteren Elemente die diesen Abend formen, basieren auf einem individuellen Verständnis der Künstlerin für die Musik von Astor Piazzolla und dessen Hintergrund und Zeit in der sie komponiert wurde. Vorerst beschäftigte sie sich mit ihrer Rolle in diesem einzigartigen Setting. Wen oder was stellt sie dar? Übernimmt sie die Rolle einer Tänzerin, die Akzente und musikalische Dynamiken visualisiert, ist sie eine Art Moderatorin, die dem Publikum Hintergrundwissen über einzelne Werke und den Komponisten selbst vermittelt oder erzeugt sie schlicht fiktive Bilder, die das musikalische Spiel mit einer Atmosphäre und phantasievollen Szenarien unterstützt? Vielleicht lassen sich jene Aspekte aber auch überlappen und kreieren so eine vielschichtige Wahrnehmung eines Konzertes, welche die Phantasie jedes Einzelnen anregt. Der Abend wird nicht von einer durchgehenden Geschichte getragen, sondern stellt viel eher eine Collage dar, der die unterschiedlichen Stücke von Astor Piazzolla, die aus verschiedenen Inspirationen entstanden sind, zu Grunde liegen. Ein Aspekt der in Piazzollas Werken sehr präsent ist, ist die Improvisation. Für ihn war sie eine Form die ein Gefühl von Demokratie und Freiheit unter den Musikern erzeugt. Auch dieses Mittel wird von der Tänzerin immer wieder aufgegriffen. Die Bewegungssprache wurde inspiriert durch die oben genannten Überlegungen sowie Recherchen über die einzelnen Stücke. Die 4 Jahreszeiten von Piazzolla von denen der Winter und anschließend der Frühling zu hören sein wird, prägt mit seinen Gemütszuständen, welche die jeweiligen Jahreszeiten mit sich bringen, die dazu kreierten Installationen. Der Winter der ein in sich zurückziehen evoziert und der Frühling der das Neue erblühen lässt und sich aus seiner alten Haut schält.
Das Bordel spielt mit seinen vielen sexuellen Anspielungen und verborgenen Geschichten. Das Café beschreibt einen Ort an dem man immer wieder beobachtet und dem ein oder anderen Musiker zuhört. Escuola entstand durch Piazzollas Vorliebe zum Hai-fischen, demnach ist auch die Bewegungssprache der Tänzerin energisch und erschöpfend. Milonga del Angel, erinnert die Tänzerin an einen Traum oder eine Erinnerung an einen Engel der durch Piazzollas Augen durchaus als sinnliche Frau interpretiert werden kann. Das Stück Decarissimo ist eine Hommage an den Komponisten Julio di Caro. Cornelia Voglmayr sieht dies als Einladung wiederum dem Komponisten dieses Stückes nämlich Astor Piazzolla eine visuelle Komposition zu widmen, in dem sie auf ihn und das Stück auf eine neue Art und Weise aufmerksam macht. Oblivion kreiert mit seiner Atmosphäre eine Situation in der man sich von der Musik und ihren Noten berieseln lassen kann. Buenos Aires Hora Zero, die Stunde in der alles endet und alles beginnt wurde inspiriert von den spätnächtlichen Spaziergängen durch die leeren Straßen in Buenos Aires nach einem Konzert in der man kaum etwas hörte außer den ein oder anderen Stöckelschuh sowie vereinzelte Sirenen. Ein Szenario in dem Gedanken, Inspirationen und kreative Einfälle ihren Platz finden. Wie als würde man auf einem kreativen, wortgefüllten Teppich entlang schreiten. Für die Tänzerin war das der ausschlaggebende Aspekt für ihre Bewegungssprache und das Bühnenbild. Gedanken ordnen sich, Ideen formen sich und kreative Inspirationen fügen sich. Ein Puzzle der Worte. Sinn und Unsinn nach einem ereignisreichen Abend werden überdacht und gedanklich wiederholt. Libertango enthält in seinem Namen bereits das Wort Freiheit. Der Kreativität freien Lauf lassen und das Leben auf einen zukommen lassen. Von Gedanken, Worten und Inspirationen spielerisch umgeben sein. Michelangelo fasst die vielen verschiedenen Elemente zusammen und endet diesen Abend mit einem Grand final.
Diese Gedanken und viele weitere, die jeder individuell erfinden oder finden kann, begleitet die Tänzerin durch die „History of Tango“.